Erster gemeinsamer Jahresabschluss unserer fusionierten Volksbank Bodensee-Oberschwaben eG mit positivem Ergebnis. Das Geschäftsjahr war geprägt von den Fusionsarbeiten sowie von externen Faktoren, wie einer dynamischen Zinsentwicklung, einer schwierigen Wirtschaftslage in Deutschland sowie den Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten. Unsere Bank weist Wachstum in den bilanziellen Kundeneinlagen, den bilanziellen Kundenforderungen sowie im Zinsüberschuss aus. Der langjährige Vorstandsvorsitzende Jürgen Strohmaier verabschiedet sich Ende Juni 2024 in den Ruhestand.
In großer Runde fand am 11. April 2024 das Jahrespressegespräch unserer Volksbank Bodensee-Oberschwaben in der Lindauer Straße in Tettnang statt. Die fünf Vorstandsmitglieder standen den Pressevertreterinnen für ein ausführliches Gespräch zum Geschäftsjahr 2023 und einen Ausblick zu anstehenden Projekten zur Verfügung. Im Sommer wird sich das Vorstandsgremium dann auf vier Personen reduzieren, da sich der langjährige Vorstandsvorsitzende Jürgen Strohmaier in den Ruhestand verabschiedet.
„Es ist mir eine Freude, im Sommer eine kerngesunde Genossenschaftsbank in die Hände meiner Vorstandskollegen zu übergeben. Wir haben ein intensives Geschäftsjahr 2023 mit einer arbeitsintensiven, jedoch erfolgreichen Fusion erlebt, welches wir nichtsdestotrotz mit sehr erfolgreichen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen beenden konnten“, erklärt der scheidende Vorstandsvorsitzende Jürgen Strohmaier zu Beginn des Gesprächs. Dies ist umso bemerkenswerter, da neben der Fusion auch weitere externe Faktoren für ein herausforderndes Umfeld sorgten. Zwar war die Corona-Pandemie im Jahr 2023 glücklicherweise kein wesentliches Thema mehr, doch der Krieg gegen die Ukraine sowie der Konflikt im Nahen Osten hatten einen Einfluss auf die globale Wirtschaftslage. Hinzu kamen Spannungen in Fernost, die von der Weltwirtschaft ebenfalls besorgt beobachtet wurden. Im Schnitt stiegen die Verbraucherpreise im Jahr 2023 um 5,9%. Die hohe Inflation trübte somit das Konsumklima in Deutschland. Im Ergebnis musste die deutsche Wirtschaft im zurückliegenden Jahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3% verzeichnen.
Insbesondere vor dem Hintergrund dieser herausfordernden Rahmenbedingungen kann unsere Volksbank auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurückblicken. Das betreute Kundenvolumen, das sich aus den Anlagen und Krediten in der Bankbilanz sowie bei unseren Partnern der genossenschaftlichen Finanzgruppe zusammensetzt, hat sich von 6,7 Mrd. Euro auf 7,1 Mrd. Euro erhöht. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,8 %. Bei den bilanziellen Kundeneinlagen (2,4 Mrd. Euro, +2,3 %) und den bilanziellen Kundenforderungen (2,3 Mrd. Euro, +2,4 %) können wir Zugewinne verzeichnen, bei denen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen allerdings spürbar waren. „Das allgemeine Konjunktur- und Zinsniveau hat die Entwicklung beeinflusst. Insbesondere im Immobilien- und Baufinanzierungsmarkt hat es einen merklichen Rückgang gegeben”, sagt Vorstandsmitglied Jürgen Nachtnebel und ergänzt: „Vor dem Hintergrund können wir mit unseren Zahlen sehr zufrieden sein.” Unter dem Strich ist bei der Gewinn- und Verlustrechnung ein Bilanzgewinn von 5,5 Mio. Euro (Vorjahr 4,7 Mio. Euro) zu verzeichnen.
Für das laufende Jahr 2024 beobachten unsere Vorstände nun positive Signale in den Rahmenbedingungen, die hoffnungsvoll stimmen: „Die Inflation sinkt spürbar, die Arbeitslosenquote ist sehr niedrig und die Kaufkraft der Menschen steigt wieder an. Bei der Zinsentwicklung dürfte der Höhepunkt erreicht sein, im Laufe des Jahres sind sogar leichte Senkungen denkbar. All dies dürfte zu einer leichten Erholung der Wirtschaft in Deutschland beitragen“, blickt Vorstandsmitglied Dirk Bogen positiv auf das Jahr 2024.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr nicht nur das Mammutprojekt Fusion zum Erfolg geführt, sondern haben unter schwierigen Voraussetzungen auch noch für ein sehr erfreuliches Betriebsergebnis gesorgt. Ein großes Dankeschön und Kompliment geht daher an unsere gesamte Belegschaft”, resümieren alle Vorstandsmitglieder unisono.
Das Fusionsprojekt, welches am 25. November 2023 in der technischen Zusammenlegung der beiden Alt-Banken gipfelte, war im zurückliegenden Jahr in der Tat ein wesentlicher Faktor: in 22 Teilprojekten waren weit über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter involviert und bearbeiteten unzählige Fusionsaktivitäten, um am Stichtag im November einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. „Der Übergang zur neuen Volksbank Bodensee-Oberschwaben ist uns gut gelungen: Sowohl auf Kunden- als auch auf Mitarbeiterseite waren keine nennenswerten Komplikationen zu verzeichnen, sodass man von einer reibungslosen Zusammenlegung sprechen kann“, erklärt Vorstand Dirk Bogen.
Neben der erfolgreichen technischen Fusion ist auch das kulturelle Zusammenwachsen eine Herausforderung, der wir uns erfolgreich angenommen haben. „Wir haben verschiedene Formate angeboten, um den Austausch zwischen den Mitarbeitenden zu fördern: vom gemeinsamen Sommerfest, über einen eigenen Weihnachtsmarkt in Tettnang bis hin zu abteilungsinternen Kennenlerntreffen haben wir vieles unternommen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Wir haben den Eindruck, dass uns dies auch gut gelungen ist und alle am selben Strang ziehen“, erklärt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Thomas Stauber.
Um die neue Bank und den neuen Banknamen bekannt zu machen setzen wir ganz auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank: „Unsere Startkampagne läuft unter dem Motto ‚Die neue Kraft für die Region‘. Dabei treten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als freiwillige Mitwirkende auf und geben unserer Bank ein Gesicht. Für diese Kampagne bekommen wir überaus gutes Feedback und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden immer wieder auf die Motive angesprochen“, so Thomas Stauber.
Auch wenn die Zusammenlegung rückwirkend zum 1. Januar 2023 wirksam geworden ist, beschäftigt das Thema uns auch im laufenden Geschäftsjahr 2024 noch. „Aktuell befinden wir uns in der Entwicklung neuer Kontomodelle für die Bank. Momentan laufen noch die bestehenden Kontomodelle der Alt-Banken weiter und werden voraussichtlich im Sommer dieses Jahres in neuen Modellen zusammengeführt. Diesbezüglich werden wir unsere Kundinnen und Kunden rechtzeitig informieren“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Arnold Miller. Auch die Bearbeitung sogenannter Doppelkunden bindet Ressourcen. „Wir haben 3.700 Kundinnen und Kunden, die bei beiden Banken Konten geführt haben und nun zwei Online-Zugänge haben. Diese Doppelkunden werden manuell bearbeitet, wobei pro Kunde durchschnittlich 60 Minuten für die Bearbeitung benötigt werden. Wenn man das umrechnet, sind das die Arbeitsstunden einer Vollzeit-Arbeitskraft für mehr als zwei Jahre – also eine nicht zu unterschätzende Nacharbeit, die derzeit läuft“, erklärt Dirk Bogen.
Eines hat jedoch auch nach der Fusion weiterhin Bestand: das Engagement unserer Bank in der Region. „Unser Slogan lautet: Die neue Kraft für die Region. Dies ist nicht nur ein Slogan, sondern auch eine Überzeugung. Wir sind die Kraft für die Menschen vor Ort, für unsere Kundinnen und Kunden sowie unsere Mitarbeitenden – und ebenso für die Vereine!”, betont Arnold Miller und Jürgen Strohmaier ergänzt: „Im Jahr 2023 konnten wir als gemeinsame Volksbank Bodensee-Oberschwaben die stolze Summe von 262.000 Euro spenden. Diese Gelder kamen den Vereinen und am Gemeinwohl orientierten Institutionen zugute. Dieses regionale Engagement ist tief in unserer genossenschaftlichen DNA verankert, und wir freuen uns, dass wir so viele spannende Projekte ermöglichen können.” Die 262.000 Euro sind das Ergebnis vieler Spendenprojekte über das gesamte Jahr hinweg, wie beispielsweise die Unterstützung von Crowdfunding-Projekten, die Spende von Nistkästen und Hochbeeten im Rahmen der Aktion „Garten hoch 3”, die Vergabe von VR-Klassenkisten an erste Klassen in der Region oder der Aktion „Gemeinsam mehr”, bei der sich Vereine aus dem Geschäftsgebiet für Spenden bewerben können.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit bleibt unsere Genossenschaftsbank weiterhin am Ball. „Wir haben im Jahr 2023 insgesamt 14 E-Ladesäulen an unseren Standorten in Ravensburg und Tettnang installiert und leisten somit unseren Beitrag zur Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität. Unseren Fuhrpark stellen wir gleichsam sukzessive auf Elektrofahrzeuge um. Aktuell installieren wir auf dem Flachdach in der Ravensburger Georgstraße eine große PV-Anlage für den Eigenverbrauch“, gibt Vorstandsmitglied Jürgen Nachtnebel einen Einblick in aktuelle Projekte in Sachen Nachhaltigkeit.
„deine heimat in einer app” – lautet das Motto der VRStar-App, deren Eigentümerin unter anderem unsere Bank ist. Das Ziel ist es dabei, alle wichtigen Informationen aus der Region und diverse Services schnell und einfach an einem Ort auffindbar zu machen. So kann man in der App nach Veranstaltungen suchen, Informationen rund um die Finanzwelt und Genossenschaften recherchieren und von den zahlreichen Vorteilen vieler regionaler Partnern profitieren. Weitere Services, wie zum Beispiel die Bereitstellung regionaler News sind in Planung.
„Wir möchten ein Netzwerk schaffen, an dem jeder teilhaben kann – nicht nur unsere Kundinnen, Kunden und Mitglieder. Das kommt sowohl den Menschen, die hier leben zugute, wie auch denjenigen, die hier herziehen oder den Touristen. Menschen, verschiedene Regionen, Gemeinden, Unternehmen, Vereine und weitere Akteure werden dabei miteinander vernetzt, so dass eine starke Gemeinschaft entsteht – ermöglicht durch die Volksbank Bodensee- Oberschwaben in der Rolle der Koordinatorin”, erklärt Thomas Stauber den Ansatz von VRStar.